22.11.2012
Vom 28.11. bis zum 30.11.2013 findet an der Goethe-Universität Frankfurt am Main die Jahreskonferenz des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften in Verbindung mit dem ATTRACT-Projekt "Ästhetische Figurationen des Politischen" der Université du Luxembourg statt. Der vollständige Call for Papers kann am Ende des
Artikels heruntergeladen werden.
Call for Paper: Politische Tiere (Deadline 30.11.12)
Während die Ikonografie des Tieres als Symbol für souveräne Macht (z. B. durch die Verwendung von Wappentieren) und die damit verbundene ikonographische Tradition des »Tiervergleichs« in der Forschung inzwischen recht gut skizziert ist, ist dagegen das Verhältnis zwischen Tieren und menschlicher Kollektivität weniger gut erforscht. Dabei tritt diese Relation in mindestens drei Erscheinungsformen zutage:
Von
besonderem Interesse soll dabei das zweite Analogieverhältnis sein. Dabei sind folgende Fragekomplexe denkbar:
Tiere als Herrscher / Tiere als »Masse«
Welche Regierungsform und welche Politik werden durch Tiere dargestellt
/ gefordert? Welche historischen Konzepte von »Vermassung« oder
»Vergesellschaftung« lassen sich daran ablesen? Wie funktioniert die
Analogisierung von biologischen (animalischen) und sozio-politischen
Ordnungen? Welchen Stellenwert hat dabei der Moment der
Selbstorganisation?
Tiere und Geschlecht
Welche spezifisch männlichen oder weiblichen Imagination politischer
Herrschaft bevölkern unser politisches Bestiarium (z.B. die
Bienenkönigin als spezifisch weibliche, der Wolf als spezifisch
männliche Figuration von Herrschaft)? Welche Rolle spielt Gender in
‚tierischen‘/ in Tierbildern dargestellten Gemeinschaften? Handelt es
sich um Formen von Intersektionalität?
Mediale Repräsentationen politischer Tiere
(1) Die
»Fabel« und andere narrative Formen: Wie erzählt man über politische
Tiere? Wie wird der König bzw. das Volk in der Fabel narrativ
dargestellt?
(2) Tiere in Karikaturen, Comics, Graphic Novels und in
der Animation. Was ist jeweils die Funktion der Bildlichkeit des Tiers,
zwischen Entertainment und subversivem Potential (von Disney’s
DSCHUNGELBUCH zu Art Spiegelman’s MAUS)?
(3) Tiere im Film oder in
der TV-Serie: z.B. im B-Movie als Bedrohung der menschlichen Welt von
einem radikalen Außenstandpunkt oder als zur Gefahr gewordener Teil des
eigenen Lebensumfelds (z. B. THE BIRDS, USA 1963, PLANET OF THE APES,
USA 1968; PHASE IV, USA 1974, ARACHNOPHOBIA, USA 1990, STARSHIP
TROOPERS, USA 1997, ANTZ, USA 1998). Inwiefern kann die
Nicht-Individualisierung der Tiere (Spinnen, Vögel) als politische
Allegorie interpretiert werden? Welche Implikationen ergeben sich
wiederum, wenn die Tiere als Kollektivkörper, als kollektives Individuum
agieren? Welche politischen Idealbilder verbergen sich hinter den
zahlreichen Anthropomorphisierungen? Welche Beziehung zwischen Mensch
und Tier wird imaginiert?
Weitere Informationen erhalten Sie im offiziellen Call for Papers und auf der Homepage.
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